Hans Martin * 1916 - † 2007
Komponist, Organist, Chorleiter, Dirigent und Lehrer
Hans Martin an der Orgel St. Gertraud, Würzburg
Johann Hugo Martin
* 26. Januar 1916 in Erlenbach b. Marktheidenfeld
† 27. November 2007 in Würzburg
Hans Martin erhielt seine musikalische Ausbildung an Orgel und Klavier zunächst im Kilianeum Miltenberg und später in Würzburg u.a. bei Gretchen Höller, Josef Amann und Heinrich Stahl. Ab 1936 bis 1938 an der Hochschule für Lehrerbildung Würzburg u.a. bei Prof. Hans Gebhard in den Fächern Orgel, Klavier und Kompositionslehre (1936 - 1938) sowie am Würzburger Konservatorium bei Professor Eugen Gugel (*1889-1972) im Fach Oboe. Schon während seiner Gymnasialzeit war er als Organist im Kilianeum in Miltenberg und Würzburg sowie an der Michaelskirche, Würzburg tätig und von 1935 bis zum Kriegsbeginn unter Chorregent Heinrich Stahl als Nachfolger von Josef Amann an der Hofkirche Würzburg.
Hans Martin studierte ab 1935 zunächst Philosophie an der Universität Würzburg. Dann, nach einer unfreiwilligen Unterbrechung durch den Arbeitsdienst, an der Würzburger Hochschule für Lehrerbildung, die er 1938 mit der 1. Lehramtsprüfung abschloss.
CD Kinder- und Wiegenlieder CM 1075
Nach wenigen Monaten als Junglehrer wurde er zum Wehrdienst einberufen, der 1939 in den Kriegsdienst überging. Nach einer Verwundung in Russland (in 1944) und der darauffolgenden Kriegsgefangenschaft in Atkarsk kehrte er im Juli 1945 nach Deutschland zurück.
Erst im Februar 1947 konnte er dann in seiner fränkischen Heimat den Lehrerberuf wieder aufnehmen - zunächst in Helmstadt, dann in Ebern und schließlich in Würzburg.
In russischer Gefangenschaft schrieb er u. a. die Atkarsker Weihnachtskantate, die durch den Gefangenenchor in Atkarsk unter seiner Leitung uraufgeführt wurde, sowie zahlreiche Lieder.
CD Atkarsker Weihnachtskantate CM 1010
Neben seinem Beruf als Lehrer war Hans Martin nach dem Krieg u.a. tätig als
- Komponist kirchenmusikalischer Werke: Messen, Proprien, Motetten, Kantaten, Passionsmusiken, Lieder und Orgelstücke
- Komponist weltlicher Musik: Lieder, Chöre, Instrumentalmusik, fünf Singspielen und Märchenopern.
Daheim, komponiert am 10. August 1942 in Temkino, Text Adam Chamisso
Sein musikalisches Werk umfasst mehr als 380 Kompositionen und Bearbeitungen von Kirchenmusik, Lieder, Klavier- und Orgelmusik, Kammermusik, Singspiele und Märchenopern. Darunter zahlreiche Lieder nach Gedichten von Johanna Wolff und Wolfgang Salm, aber auch Brentano, Eichendorff, Hebbel, Goethe, Mörike, u.a.. Ein ausführliches Werke-Verzeichnis (Works Catalog) gibt es hier (PDF).
- Organist und Chorleiter im kirchenmusikalischen Dienst in Helmstadt St. Martin (1947 - 1951), Stadtpfarrkirche Ebern (1951 . 1956) und von 1956-2003 in Würzburg, St. Gertraud
Im Chorraum der Kirche St. Gertraud, Würzburg
Für seine Verdienste erhielt Hans Martin zahlreiche Ehrungen u. a.: die St.-Bruno-Medallie der Diözese Würzburg im Jahre 1986, das Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahre 1999, und den päpstlichen Silvester-Orden im August des Jahre 2002.
Hans Martin ist seit 1942 mit Liselotte Zeitzschel, der Tochter des Hofopernsängers Gustav Zeitzschel, verheiratet. Am 17. Juli 2007 konnten Hans und Lilo noch gemeinsam mit ihren Kindern Johannes, Maria-Theresia, Hugo und Christoph, der Enkelin Katharina, Verwandten und Freunden ihre Eiserne Hochzeit (65 Jahre) feiern. Im Rahmen der Ewigen Anbetung in der Pfarrei Unsere Liebe Frau, Würzburg in der sie seit 1956 wohnen und mit einigen Werken aus dem reichen kirchenmusikalischen Schaffen (PDF) von Hans Martin.
Hans Martin mit seiner Frau Lilo (2004)
Für weitere Informationen und Interesse an Publikationsrechten, Aufführungsrechten, Notenmaterial, CDs, etc. wenden Sie sich bitte direkt an Johannes Martin, Conventus Musicus) eMail
Weiterführende Informationen (Auswahl)
Siehe auch deutsche Wikipedia unter Hans_Martin Komponist
- Aus dem Leben des Hans Martin (Komponist)
- Weihnachtskantate kehrt nach Atkarsk zurück
Saratovskie vesti 8-Mai-2007, Atkarsk Gazetta 19-Mai-2007